Der Oktober bietet die allerletzte Gelegenheit, die Sommerbe-
handlung gegen Varroose zu kontrollieren und ggf. mit einer Anpassung der Winterbehandlung zu reagieren. Der frühe Kälte-
einbruch diesen Herbst kann evtl. zu einer frühen Brutpause führen. Man sollte also die nächsten Wochen die Völker unter Beobachtung halten und immer wieder die Bruttätigkeit kontrollieren. Wie die Praxis der letzten Jahre gezeigt hat, stellen die Bienen je nach Standort, Alter der Königin und Betriebsweise des Imkers, die Brut zu unterschiedlichen Zeiten ein. Bei höheren Befallsgraden darf nicht erst auf das Auslaufen der letzten Brut gewartet werden. Erfahrungsgemäß brüten stark vermilbte Völker, vermutlich durch den enormen Stress, auch länger. In diesen Fällen ist es besser, die Brut alsbald zu entnehmen und zu entsorgen (einschmelzen, verbrennen, etc.). Zur Träufelbehandlung mit Oxalsäure Dihydrat-Lösung 3,5% ad us. vet. darf es aber höchstens 5°C warm sein (besser noch kühler). Notfalls sollten die frühen Morgenstunden genutzt werden.
Bei den Völkern mit niedrigem Varroabefall, und das sollte die überwiegende Mehrheit sein, besteht im Moment kein Handlungsbedarf. Die Bodenschieber sollten offen und alle Isolierungen entfernt sein, damit die Bienen so schnell als möglich das Brüten einstellen.
Asiatische Hornisse beobachten
Die Nester der asiatischen Hornisse Vespa velutina nigrithorax entwickeln sich im Schutz der Belaubung in den Baumkronen. Da sich diese Art unter den guten Bedingungen dieses Jahres sicher weiter ausgebreitet hat, sollte man sich nach Laubabwurf einmal die Bäume in der Umgebung der Bienenstände näher anschauen. Die sehr großen Nester sind dann kaum zu übersehen.
Mit dem Informationsblatt, das hier heruntergeladen und ausgedruckt werden kann, sollten Fehlalarme ausgeschlossen sein:
Horrormeldungen wie sie z.T. im Internet kursieren, sollten sehr kritisch beurteilt werden. Asien hat mehrere Honissenarten, unter denen Vespa velutina eine vergleichsweise harmlose ist. Die Imker sollten aber auf der Hut sein und die Verbreitung dieser Art und ihre Auswirkungen auf die Bienen genau beob-
achten. Meldungen sollten an den jeweils zuständigen Fachberater für Imkerei gemacht werden. Aktuelle Empfehlungen werden erarbeitet.
E-Mail-Kontakte zu den Fachberatern:
Karlsruhe: Siegfried.Dietrich@rpk.bwl.de
Stuttgart: Thomas.Kustermann@rps.bwl.de
Tübingen: Remigius.Binder@rpt.bwl.de
Freiburg: siehe unten
Umfrage Bienenverloste Spätsommer/Herbst 2015
Das Fachzentrum Bienen und Imkerei Mayen führt wieder eine Onlinebe-
fragung zu Bienenverlusten durch. Um rege Mitwirkung wird gebeten, auch wenn keine Verluste zu beklagen sind. Es dauert auch nur ein paar Minuten. Die Ergebnisse werden regelmäßig im Infobrief und in der Imkerpresse veröffentlicht. Wer mitmachen will kann sie einfach hier einloggen:
http://www.onlineumfragen.com/login.cfm?umfrage=64391
45. Berufs- und Erwerbsimkertage Donaueschingen
Vom 23. bis 24.11.15 findet der größte Imkerkongress mit Imkermesse Deutschlands in Donaueschingen statt. Infos in der Imkerpresse und unter:
Mit freundlichen Grüßen
Armin Spürgin
Fachberater für Imkerei
Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung Landwirtschaft, Ländlicher Raum
Veterinär- und Lebensmittelwesen
Bertoldstraße 43
79098 Freiburg
Telefon: 07 61 / 2 08 - 12 85
Fax: 07 61 / 2 08 - 1399
Mobil: 01 75 / 7 24 82 00
Mailto: armin.spuergin(at)rpf.bwl.de