Infobrief August 2012

Hitzewelle - jetzt keine AS-Behandlung vornehmen!

In der zweiten Augusthälfte kündigt sich eine Hitzewelle und somit der Höhepunkt des Sommers an. Bei Temperaturen von nahe bei 40°C wäre der Einsatz von Ameisensäure in den Bienenvölkern zu gefährlich. In der Regel sollten die Völker aber schon mindestens einmal behandelt sein. Wenn die erste gut gelungen ist, sollte kein Zeitdruck für die zweite Behandlung bestehen. Wer unsicher ist, kann eine Diagnose mit der Ölwindel (August-ADIZ, Seite 11) durchführen. Völker, die nach 3 Tagen Gemülleinlage einen höheren Befall aufweisen, können noch einmal mit der Puderzuckerdiagnose (ADIZ 8/2011 und www.llh-hessen.de/downloads/bieneninstitut/110801_Anleitung%20Befallsmessung%20Puderzucker.pdf) unter die Lupe genommen werden.


Fütterung

Währenddessen kann in aller Ruhe weiter gefüttert werden. Um Räuberei zu vermeiden, macht man das am Besten spät abends. An manchen Standorten ist die Trachtsituation im Moment besser, als das ganze Frühjahr über. Es findet eine kleine Läppertracht statt, die gut zum Winterfutter beitragen kann. Es wäre aber gefährlich, vorab Winterfutter einsparen zu wollen. Fällt die Tracht nicht ganz so üppig aus wie gedacht, könnten die Vorräte knapp werden und, je nach Wetterlage, ein späteres Nachfüttern unmöglich. Besser ist es, die nächsten 2 Wochen in kleineren Portionen weiter zu füttern und dabei den oberen Raum im Auge zu behalten. Sind die mittleren 6 Waben gut verdeckelt, reicht die Futtermenge aus. Wo keine Tracht stattfindet, kann von vornherein die volle Futtermenge einkalkuliert werden. Das sind für einräumige Völker 10-12 Liter, für zweiräumige Völker 16-18 Liter Fertigsirup. Von einer Ernte des derzeit eingetragenen Honigs sollte abgesehen werden. Erstens werden die Bienen dann durch die verspätet notwendige Einfütterung nur unnötig gestresst. Zum Zweiten handelt es sich häufig um Balsaminenhonig, der mit seinem merkwürdigen Geschmack nicht gerade ein Verkaufsschlager ist. Außerdem haben sicher die meisten Imker vor der unverhofften Tracht schon mit der Fütterung begonnen und nicht zuletzt kann der späte Blütenhonig etwas dazu beitragen, die rasant gestiegenen Zuckerkosten zu dämpfen.

 

Mit freundlichen Grüßen
Armin Spürgin
Fachberater für Imkerei

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