Infobrief Dezember 2012

Letzte Gelegenheit zur Varroabekämpfung

Manche Völker waren bisher immer noch in Brut und nicht alle Imker haben Zeit gefunden,die Varroa-Winterbehandlung durchzuführen. Für Sie kommt jetzt die letzte Gelegenheit dies nachzuholen. Mit der zweiten Kältewelle, die auch länger anhalten wird als die erste Ende Oktober, werden hoffentlich auch die letzten Völker aus der Brut gehen. Die Temperaturen unter +5°C sind für die Behandlungswirkung auch besser geeignet als diezurückliegenden, rel. warmen Tage. Die erste Dezemberhälfte bietet deshalb nicht nur eine gute Gelegenheit zur Varroabekämpfung, sondern auch die letzte. Um Weihnachten herum gehen die Bienen erfahrungsgemäß wieder in Brut und dann ist es wieder zu spät für eine erfolgreiche Behandlung. Eine Winterbehandlung ist generell zu empfehlen.

Niemand weiß den genauen Varroabesatzt seiner Völker, der z.B. durch Reinvasion an Tagen mit Flugaktivität sehr schnell zunehmen kann. Man sollte bedenken, dass 50 den Winter überlebende Milben den Tod des Volkes im kommenden Spätsommer bedeuten können. Deshalb sollte man nichts dem Zufall überlassen und auf jeden Fall in der ersten Winterhälfte eine Restentmilbung durchführen.

 

Was weiter zu beachten ist:

> Gemülleinlage einschieben
> Behandung mit Oxuvar nach Gebrauchsanleitung durchführen.
> Nach 4 Tagen sind die meisten Milben abgefallen - eine gute Gelegenheit
   für eine Erfolgskontrolle ohne viel störendes Gemüll.
> Wenige Milben können bedeuten: Spätsommerbehandlung hat gut gewirkt -
   keine oder wenig Reinvasion.
> Viele Milben können bedeuten: Sommerbehandlung hat schlecht gewirkt
   und/oder starke Reinvasion in den letzten Wochen mit Bienenflug.

 

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nur zugelassene Behandlungsmittel angewandt werden dürfen! Die Verwendung technischer Qualitäten und die Selbstherstellung von Tierarzneimitteln ist nicht erlaubt und wird als Straftat geahndet!
Der Bezug apothekenpflichtiger Tierarzneimittel für Lebensmittel liefernde Tiere aus dem Ausland und über den Versandhandel durch den Imker ist ebenfalls nicht erlaubt!
Wer apothekenpflichtige Tierarzneimittel einsetzt, muss diese unmittelbar nach der Anwendung in ein Bestandsbuch eintragen! Aufbewahrungspflicht: 5 Jahre


Infos auch unter:


de.wikipedia.org/wiki/Tierarzneimittel
www.bienengesundheit.de/assets/applets/bestandsbuch.pdf
www.mugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/mb_tamvs.pdf
www.lallf.de/fileadmin/media/PDF/tierarzn/Bezug_Aufbew_AM_TH.pdf
www.bvl.bund.de/DE/05_Tierarzneimittel/01_Aufgaben/tam_aufgaben_node.html


Wärmetod einer Räuberwespe

 

Manchmal enstehen bei wissenschaftlichen Arbeiten auch Bilder von ästhetischem Wert. Dazu gehört sicher ein faszinierendes Video, aufgenommen mit einer Wärmebildkamera auf den Seiten von „The Scientist“. Die Bilder von Barrett Klein entstanden bei der BEEgroup der Universität Würzburg (Prof. Jürgen Tautz).
www.the-scientist.com

Auf der Seite Pixel Perfect einfach nach unten scrollen bis zum Bienen-Wärmebild TheSecret Lives of Honeybees. Nach dem Start Vollbildmodus wählen, die Boxen vollaufdrehen, zurücklehnen und genießen.Viel Spaß!

 

Was im Film zu sehen ist
(Je heller die Farbe umso höher die Temperatur):

 

> Ab- und anfliegende Bienen
> Bienentraube mit Brutnest
> „Kalte“ und „heiße“ Bienen
> Zurückgekehrte Trachtbiene beim Schwänzeltanz
> Fächelnde („kalte“) Stockbiene beim Belüften und Kühlen des Stockes
> Die „kühle“ Königin
> „Heiße“ Bienen beim Wärmen der Brut
> Der 2. Teil des Filmes zeigt die Abwehr einer eingedrungenen Wespe
> Links oben ist die zunehmende Ansammlung „heißer“ Bienen zu sehen.
Der Bienenknäuel um die Wespe wird immer größer und heller, also wärmer. Sie erleidet letztlich den Wärmetod auf dem Beutenboden, wird also nicht (oder nicht nur) wie früher angenommen, einfach abgestochen. Schön zu sehen, wie sich die Bienenmeute außerhalb des Brutnestes langsam beruhigt und dunkler, also kühler wird.

 

Bär und Bienen

 

Besondere Probleme können Imker unseres Nachbarlandes Schweiz bekommen. Der Bär heißt aber nicht Bruno, sondern ganz profan M13. Wie der an einem Bienenstand gewütet hat ist im SWR-Video zu sehen.
www.swr.de/landesschau-aktuell-bw/-/id=98428/did=10628800/pv=video/nid=98428/o1ptuo/index.html

Allen Imkerinnen und Imkern wünsche ich eine bärige aber bärenfreie Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

 

Mit freundlichen Grüßen
Armin Spürgin
Fachberater für Imkerei

Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung Landwirtschaft, Ländlicher Raum
Veterinär- und Lebensmittelwesen
Postfach
79095 Freiburg
oder
Bertoldstraße 43
79098 Freiburg

Telefon: 07 61 / 2 08 - 12 85
FAX:    07 61 / 2 08 - 12 36
Mobil: 01 75 / 7 24 82 00  

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