Infobrief Juli 2013


» Endlich Waldtracht
Nachdem die Blütentrachten ihrem Ende entgegen gehen, handelt es sich bei den Waagstock-zunahmen überwiegend um Tauhonig der Fichte, seltener auch der Tanne, aber mit zunehmender Tendenz. Allerdings sind die Trachtverhältnisse sehr unterschiedlich und der stete Nordostwind trug bisher dazu bei, dass die Tageszunahmen nicht sehr hoch ausfielen. Die Fichte bringt häufig Melezitosehonig. Je nach Beitracht läßt er sich teilweise mehr oder weniger schleudern. Honigentnahme vor der Verdecklung ist keine Lösung, da dieser Honig i.d.R. einen zu hohen Wassergehalt besitzt.

Empfehlungen zum Umgang mit Melezitose entnehmen Sie bitte der ADIZ vom Januar 2012 oder der Internetseite der Fachzeitschrift: www.diebiene.de


» Varroa im Auge behalten!
Nachdem viele Imker bisher noch nicht schleudern konnten und in den Honiglagern noch viel Platz ist, besteht sicher vielfach der Wunsch, die Tracht so lange als möglich zu nutzen. Wenn sie vor Ende Juli zu Ende geht, dürfte das in einer nach dem Varroabekämpfungskonzept Baden-Württemberg geführten Imkerei kein Problem sein. Sollte die Tracht aber länger anhalten und will man diese dann noch weiter nutzen, muss in der zweiten Julihälfte unbedingt eine Varroadignose erfolgen. Am besten geht das mit der Einlage einer Ölwindel. Dazu legt man eine Rolle Küchenkrepp in eine dichte Plastiktüte (besser 2 übereinander) und gießt einen dreiviertel Liter Speiseöl (billigstes Sonderangebot) dazu. Nach einigen Stunden Einwirkzeit legt man die Gemülleinlagen mit den öligen Krepppapieren aus. Das Papier muss gut feucht sein, damit die Ameisen am Wegtragen der Varroamilben gehindert und diese selbst auch nicht fortlaufen können. Die Gemülleinlage bleibt nicht länger als 3 Tage unter dem Volk. Für eine weitere Trachtnutzung muss der tägliche Milbenabfall deutlich unter 5 liegen. Ab 5 Milben pro Tag ist eine umgehende Varroabehandlung notwendig. Einzelvölker lassen sich in wenigen Minuten und sehr sicher mit der Puderzuckerdiagnose testen. Siehe dazu Grundwissen für Imker 10-02-03 oder ADIZ vom März dieses Jahres. 


» Ableger erweitern und füttern
Wer seine Jungvölker zweiräumig überwintern will, sollte die Erweiterung demnächst vornehmen. Voraussetzung ist, dass das Magazin, mit Ausnahme der Randwaben, voll durchgebrütet und satt mit Bienen besetzt ist. Am einfachsten ist die Erweiterung durch Aufsetzen einer Zarge ausgeschleuderter Waben. Sollten schon einmal bebrütete Waben dabei sein, kommen diese in die Mitte, die hellen außen. Die Fluglöcher sind klein zu halten um Räuberei zu vermeiden. Nach einigen Tagen haben sich die Bienen beruhigt und bekommen 2 x 5 Liter Futtersirup in wenigen Tagen Abstand. Das verhindert, dass die Bienen zu sehr in den oberen Raum brüten, was dann vor der Wintereinfütterung wieder korrigiert werden müsste.

 

Mit freundlichen Grüßen 

Armin Spürgin
Fachberater für Imkerei

Regierungspräsidium Freiburg
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Veterinär- und Lebensmittelwesen
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